Entstehung - vom Kelter zur modernen Bandpresse

In unseren Dörfern gehörte die Apfelsaftherstellung für die Generationen unserer Eltern und Grosseltern ganz selbstverständlich zu den alljährlichen Arbeiten. Es wurde gepflegt und genutzt was Hof und Garten an Nahrung anboten. Viele Dörfer hatten eine Kelter, die zur Zeit der Apfelernte von Haus zu Haus ausgeliehen wurde.

Die ganze Familie hat in mehrtägiger Arbeit die Äpfel in den "Bongerten" (Streuobstwiesen) eingesammelt, in der Kelter wurden sie von Hand gepresst, der gewonnene Saft in Flaschen gefüllt und durch Erhitzen haltbar gemacht. So wurde ein Vorrat an Saft für das kommende Jahr geschaffen.

Doch diese Tradition und mit ihr das Wissen um die Obstkultur gingen in den vergangen Jahrzehnten  zusehends verloren. Die wirtschaftliche Nutzung der Hochstammobstbäume verlor ab den 50er Jahren immer mehr an Bedeutung. Plantagenobst wurde zunehmend zu günstigen Preisen aus den Niederlanden und Belgien importiert. In der Landwirtschaft begann in den 70er Jahren die Flächenzusammenlegung. Im Sinne der Rationalisierung wurden die Hochstämme dabei als störend empfunden und beseitigt mit Unterstützung von EG-Rodungsprämien.

Heute wo Themen wie Umweltschutz, gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit aktueller sind denn je hat ein erneutes Umdenken stattgefunden. Dies bestätigt im Lebensmittelbereich die steigende Nachfrage nach regionalen naturnah erzeugten Produkten.

In Eppeldorf hat die lokale Feuerwehr 2001 erstmals die alte Tradition der Vizherstellung wieder aufleben lassen. Sie sammelten die Äpfel in den Streuobstwiesen des Dorfes ein, pressten daraus in der alten Dorfkelter Saft, kochten ihn ein, um ihn beim alljährlichen Dorffest, dem Tag des Apfels zu verkaufen. Mit steigender Nachfrage nach dem schmackhaften Saft, stieg auch der Arbeitsaufwand. Der Tag des Apfels entwickelte sich für die Helfer immer mehr zur Woche und zu den Nächten des Apfels. Pit Friederes, überzeugter Apfelpresser, begann über Alternativen zu dieser arbeitsintensiven Art der Apfelsaftherstellung nachzudenken. Die Überlegungen zur Modernisierung des Verfahrens gingen mit Investitionen in moderne Technik und Personal einher, und überstiegen die Möglichkeiten eines lokalen Vereins.

Das war das Geburtsjahr der Eppelpress im landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Friederes in Eppeldorf im Jahr 2008. Seitdem stellt Jean-Paul Friederes professionell Apfelsaft her. Sein Angebot hat sich seitdem um Apfelsaftmischungen, Sirup und Marmelade erweitert.